„Im Hauptgebäude oben ist ein Gang verraucht und zwei Klassen sind eingeschlossen“ – so die erste Meldung an die Einsatzleitung der Feuerwehr Stadt Hauzenberg bei Eintreffen an der Johann-Riederer-Realschule in Hauzenberg.
Während in den vergangenen Jahren der Probealarm pflichtgemäß einmal im Schuljahr angekündigt und einmal unangekündigt schulintern unter „Standard-Bedingungen“ durchgeführt wurde, sollte es diesmal etwas Besonderes werden.
Bei einer Begehung des Schulhauses mit der Feuerwehr im letzten Herbst war die Idee dazu entstanden. Alle Klassenzimmer, Fachräume und Gruppenräume der Realschule verfügen über zwei mögliche Fluchtwege, über die man ins Freie und zum Sammelplatz gelangen kann. Es kann im Ernstfall aber sein, dass beide Wege nicht mehr passierbar sind.
Mit einer Nebelmaschine der Feuerwehr wurde also ein Gangabschnitt gefahrlos „verraucht“, zwei Klassen konnten folglich nicht flüchten und waren „eingeschlossen“. Nachdem sie von den jeweils unterrichtenden Lehrkräften korrekt angewiesen wurden, den Raum nicht zu verlassen, sondern sich über das Fenster bemerkbar zu machen, war auch schon die Feuerwehr vor Ort und musste zwei 7. Klassen samt Lehrkräften mithilfe der Drehleiter „retten“. Das war für alle Beteiligten ein besonderer Nervenkitzel.
Parallel hatte sich bei der Rückmeldung aller übrigen Klassen herausgestellt, das zwei Schülerinnen kurz vorher zur Toilette gegangen waren, dort aber nicht aufgefunden werden konnten. Auch am Sammelplatz waren sie nicht eingetroffen – natürlich alles vorher geplant und mit Kreisbrandmeister Enrico Kleber und Ernst Anetzeder, dem stellvertretenden Kommandanten der FFW Hauzenberg, ausführlich besprochen.
Das „Organisationsteam“ vor Ort, bestehend aus dem Schulleiter Andreas Gilg, den beiden Sicherheitsbeauftragten und dem Einsatzleiter und Kommandanten der Feuerwehr, Josef Hartl, musste schnell reagieren.
Die beiden „vermissten“ Mädchen mussten von der Feuerwehr im Schulhaus gesucht werden. Nach Sichtung der Pläne aus dem Notfallordner konnte von Seiten der Schule schnell herausgefunden werden, in welchem Gebäudeteil sie zuletzt waren und sie wurden innerhalb einer sinnvollen Zeit gefunden.
Nach Evakuierung der beiden eingeschlossenen Klassen, und Lüftung des „verrauchten“ Flurbereichs gab die Einsatzleitung Entwarnung und das Schulhaus konnte wieder betreten werden.
Die Übung war sowohl für die Schule als auch für die Feuerwehr ein Gewinn: Verbesserungen im schulinternen Ablauf wurden anhand der Beobachtungen erarbeitet, der Notfallordner wird weiter an der Schule aktuell gehalten, die Feuerwehr konnte bei voll besetztem Schulhaus eine Übung durchführen und für die Schülerinnen und Schüler gab es etwas „Action“ an einem sonst normalen Schultag.
(Bericht: Markus Kohl)
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