(von Martin Resch) Schwerpunkt lag bei technischen Hilfeleistungen:Verkehrsunfälle, Unwetter und das Hochwasser sorgten für den AnstiegPocking. Brände sind längst nicht mehr das Haupteinsatzgebiet der Feuerwehren. Die meiste Arbeit machen die so genannten technischen Hilfeleistungen. Das zeigt die Statistik der Feuerwehren des Landkreises Passau: 2002 wurden sie zu 4888 Einsätzen gerufen, dabei leisteten die Feuerwehrdienstleistenden 113 236 Einsatzstunden.
Diese Zahlen bekamen die Kommandanten bei ihrer Dienstversammlung präsentiert. Kreisbrandrat Franz Silbereisen erinnerte in der Pockinger Stadthalle an schwere Unfälle, zahlreiche schwierige Brandeinsätze und die Hochwasser-Einsätze.
Zu 244 Bränden alarmiert
Abordnungen der 155 Freiwilligen Feuerwehren, drei Werksfeuerwehren und zwei Betriebsfeuerwehren waren vertreten. Die Feuerwehren des Landkreises wurden im letzten Jahr 244 mal zu Bränden alarmiert, berichtete der Kreisbrandrat. Dazu rückten 385 Feuerwehren aus. Der Schwerpunkt in Sachen Brand lag im Bereich der Wohnungsbrände, gefolgt von Bränden von Fahrzeugen und in Bauernhöfen.Bei den Brandeinsätzen retteten die Wehren 34 Personen. Für zwei Personen kam jedoch jede Hilfe zu spät.
Im Bereich der "technischen Hilfeleistung" war bedingt durch die vielen Unwetter und das Hochwasser im August ein starker Anstieg der Zahlen zu verzeichnen. Waren 2001 noch 2829 Einsätze abzuwickeln, stieg die Zahl 2002 auf 4068. Hauptursache der Einsätze waren Unwetter- und Hochwasserschäden mit 2396 Schadenstellen, zu Unfällen im Straßenverkehr mussten die Feuerwehren 310 mal ausrücken.
Das Beseitigen von Umweltgefahren bildet einen weiteren Schwerpunkt, 218 mal rückten dazu die Feuerwehren aus. Bei den technischen Hilfeleistungen wurden 132 Personen von der Feuerwehr gerettet. 18 Personen konnten nur noch tot geborgen werden.
Neben den Einsatzleistungen müssen die Feuerwehren immer mehr Zeit für Aus- und Weiterbildung aufwenden, um den Anforderungen der Einsätze gerecht zu werden, erinnerte Silbereisen.
166 Feuerwehrdienstleistende besuchten einen Lehrgang an den staatlichen Feuerwehrschulen. 930 Feuerwehrfrauen und -männer beteiligten sich an Lehrgängen auf Landkreisebene. 1123 Feuerwehrdienstleistende erwarben das Leistungsabzeichen "Die Gruppe im Löscheinsatz".
4462 Feuerwehrler legten die Prüfung für das Abzeichen "technische Hilfeleistung" ab.
Um die Aufgaben der Feuerwehren in Zukunft erfüllen zu können, sei eine aktive und intensive Jugendarbeit nötig, sagte Silbereisen. Derzeit werden bei 151 Feuerwehren Jugendgruppen geführt, 1483 Feuerwehranwärter, davon 210 Mädchen, leisten hier ihren Dienst. 258 Feuerwehranwärter aus 45 Feuerwehren haben das Bayerische Jugendleistungsabzeichen erworben. Beim jährlichen Wissenstest in der Feuerwehr-Aktionswoche haben 1050 Feuerwehranwärter aus 127 Feuerwehren teilgenommen.
305 Jugendliche legten die Prüfung für die Deutsche Jugendspange ab. Durch die Erstellung von Löschwasserbehältern und den Ausbau von Löschweihern konnte man die Löschwasserversorgung in vielen Bereichen verbessern. Tatsache sei aber, dass gerade in diesen Bereichen noch ein großer Nachholbedarf bestehe.
Hohe Eigenleistung bei Beschaffungen
Beeindruckend bei den Beschaffungen von Fahrzeugen und Geräten sei auch die Eigenleistung durch die Feuerwehren. So brachten die Feuerwehrvereine 2002 rund 670 000 Euro an Geldmittel und 34 039 Stunden an Arbeitsleistungen ein. Dies würdigte auch Pockings Bürgermeister Josef Jacob in seinem Grußwort. Auch Landrat Hanns Dorfner schnitt die drastisch verschlechterte Finanzsituation der Kommunen an und gab sich zuversichtlich, in drei Jahren das größte Wellental überwunden zu haben. Die Grüße der österreichischen Kollegen überbrachte Brandrat Josef Schwarzmannseder.
Der Chef der Passauer Polizeidirektion, Leonhard Gruber, schnitt in seinem Grußwort an die Feuerwehrleute auch ein paar statistische Zahlen zu Verkehrsunfällen an. So machen ihm besonders Fahranfänger und Drogenkonsumenten Kopfzerbrechen.
Für die Feuerwehren der Stadt Passau sprach Stadtbrandrat Dieter Schlegel, für die Politik Landtagsabgeordneter Prof. Dr. Gerhard Waschler.