Kreisbrandrat Ascher arbeitet an Konzepten
von Martin Riedlaicher
Passau. Die Feuerwehren im Landkreis stehen gut da, sind gut ausgebildet und fit für die Einsätze. Das haben die Übungen in derAktionswoche auch wieder gezeigt. Aber die Aufgaben werden immer komplexer und auch mehr, das Geld wird weniger, bei Einsätzen kann auch das Personal schon mal knapp werden. Die Feuerwehrspitzen im Landkreis, allen voran Kreisbrandrat Josef Ascher, brüten derzeit an neuen Konzepten, um die Wehren im Landkreis optimal für die derzeitigen und kommenden Aufgaben aufzustellen und auszurüsten. Spezialisierung heißt dabei ein Stichwort. Es können und sollen nicht mehr alle Wehren alles machen.
»Wir müssen davon ausgehen, dass wir in Zukunft zu gewissen Zeiten zu wenig Personal haben werden«, beschreibt Josef Ascher die Ausgangslage.Hauptursache dafür sei die moderne Arbeitswelt, bei der die Arbeitnehmer und damit auch Feuerwehrleute mobil sein müssen. Deshalb tun sich manche Wehren schwer, Spezialfahrzeuge im Ernstfall mit ausreichendem Personal zu bestücken. Das Problem werde sich in kommenden Jahren und Jahrzehnten verschärfen.
Zu gewissen Zeiten zu wenig Personal
Daher bastelt der Kreisbrandrat an einem neuen Konzept für das Verteilen von Fahrzeugen und Geräten, das über Inspektionsbereiche hinausgeht, über Gemeindegrenzen sowieso. Ascher spricht von »Einzugsbereichen«, in denen die Aufgaben stärker verteilt werden als bisher. So könnten sich bestimmte Wehren je nach Gegebenheiten mehr auf die Löschwasserversorgung konzentrieren, gibt er ein Beispiel, oder bestimmte Wehren an der Autobahn auf den Chemieschutz spezialisieren, weilhier öfter Gefahrgut unterwegs ist. Was ist Pflicht, was ist freiwillig?
Ascher denkt noch weiter: Er sieht die Gefahr, dass sich die Wehren zu viel zumuten in Aufgabenbereichen, die über das Retten und Löschen hinausgehen. »Wir müssen uns für die Zukunft auch genau fragen: Was sind unsere Pflichten, was ist freiwillig?«, gibt der KBR zubedenken. Beispiele wären manche Aktionen zur Verkehrssicherung und Verkehrsregelung, die nicht zu den ersten Aufgaben von Wehren gehören. Angesichts eines möglichen Personalmangels »dürfen wir uns nicht mehr vor jeden Karren spannen lassen. « Details zum neuen Konzept mit den Einzugsbereichen kann und will Ascher noch nicht nennen. Bis Mitte nächsten Jahres sollen die Pläne für den gesamten Landkreis stehen. Für den Nordbereich sei man schon ziemlich weit.