Feuerwehren im Dauereinsatz auf Einsturz gefährdeten Dächern - Salzlager für Winterdienst wieder aufgefüllt
von Carmen A. Laux und Martin Resch
Passau/Eging. Die Feuerwehren von Stadt und Landkreis Passau sind nach den starken Schneefällen gestern gleich an mehreren Stellen im Einsatz gewesen, um Gebäude von Eis und Schnee zu befreien. Die Einsätze waren nötig, da die Dächer die Schneemassen nicht mehr tragen konnten und nach Auskunft von Statikern einzustürzen drohten.
»Ein Ende ist nicht in Sicht«
Das größte Aufgebot gab es bei einer Messebaufirma in Eging. Gegen 14 Uhr wurden die ehrenamtlichen Feuerwehrleute aus Eging, Garham, Fürstenstein, Hilgartsberg, Nammering, Hofkirchen, Schwarzhöring und Aicha gerufen, um das Dach der dortigen 5500 Quadratmeter großen Halle abzuräumen. Nach zwei Stunden waren erst 40 Prozent der Fläche geschafft. Zur Verstärkung wurden die Feuerwehren Kirchberg, Weferting und Neukirchen vorm Wald nachalarmiert, ebenso das Technische Hilfswerk aus Passau und - vorsorglich - das Rote Kreuz. »Hier arbeiten bestimmt 100 Leute. Ein Endeist nicht in Sicht«, sagte am Abend einer der Feuerwehrmänner vor Ort. Für die Eginger, Wefertinger, Fürstensteiner und Nammeringer Feuerwehrler war es bereits der zweite Einsatz an diesem Tag: Sie waren am Vormittag zu einem Betriebsgebäude nach Nammering gerufen worden, weil in einem Steinbruch eine Halle einzustürzen drohte. Mehrere Stunden hatten die rund 40 Ehrenamtlichen zu tun, dann war die Gefahr gebannt.
Gegen 14 Uhr musste dann die Feuerwehr Hutthurm zu einem Gasthaus und einer Glasbaufirma zum Schneeräumen ausrücken.
Die Feuerwehren rund um Lämmersdorf (Untergriesbach) wurden nach Oberöd gerufen. Dort war in den frühen Morgenstunden ein landwirtschaftliches Nebengebäude eingestürzt. Stundenlang schafften sie Trümmer beiseite, um einer Heizungsfirma den Zugang zu der im Gebäude untergebrachten und ausgefallenen Heizanlage zu ermöglichen.
Nur einige Rutsch-Unfälle
Die Alarmzentrale im Landratsamt nennt noch weitere Einsatzorte: Landwirtschaftliche Anwesen in Edt bei Weferting und in Deichselberg bei Otterskirchen wurden von den Schneemassen befreit, die Hauptschule in Tittling, der Wagner-Saal in Hutthurm, die Recyclinghöfe in Untergriesbach, eine Halle in Neukirchen und in Passau die Firma Mayrhofer in Patriching und der dm-Markt in Auerbach - ohne Anspruch auf Vollständigkeit. »Die Feuerwehren kamen rechtzeitig, eingestürzt ist nichts«, bestätigte die Alarmzentrale, die sich auf keine ruhige Nacht einstellte. Denn es schneit und schneit und schneit - und glaubt man den Meteorologen, dann geht das bis zum Wochenende so weiter. Doch nicht nur die Feuerwehren sind im Dauereinsatz, auch der Winterdienst hat Hochkonjunktur. »Ab 3 Uhr sind die Räumfahrzeuge im Einsatz«, sagt Manfred Bindhammer, Chef der Kreisstraßenverwaltung. Die 20 Fahrer, die sich um die 600 Kilometer langen Kreisstraßen rund um Passau kümmern, haben feste Touren, brauchen rund drei Stunden für ihren Abschnitt. »Wenn es so ununterbrochen schneit wie gestern, können sie gleich wieder von vorne anfangen, sobald sie fertig sind. «
Dass es zu keinen chaotischen Zuständen auf den Straßen kam, ist zum einen dem Räumdienst zu verdanken, zum anderen der Umsicht der Autofahrer. »Die haben sich inzwischen auf die winterlichen Verhältnisse eingestellt«, lobt Polizei-Pressesprecher Hans Baumgartner. Bis zum Abend waren im gesamten Direktionsbereich lediglich einige Rutsch-Unfälle zu verzeichnen. »Das waren Blechschäden, nichts Schlimmeres«, so die Kurzbilanz des Pressesprechers.