Von Josef Heisl
Die Electrovac ist ein bedeutender Betrieb in der Gemeinde. Sie gehört seit Jahrzehnten zum Ortsbild und dort fanden schon viele Frauen und Männer ihren Broterwerb und das Auskommen ihrer Familien. Der Betrieb ist aber auch nicht unproblematisch, wird dort doch auch mit Gefahrgut gearbeitet. So hat sich die Feuerwehrführung zusammen mit der Firmenleitung nach 11 Jahren wieder einmal zu einer Übung entschlossen.
Übungsvorgabe war, dass beim Umfüllen von Gefahrgut aus einem Tanklastzug eine kleine Menge Salzsäure austrat. Es gab drei Verletzte, die gerettet werden mussten. Während der Einsatzarbeiten trat auch noch ein Problem in der Wasseraufbereitung auf. Letzteres wurde während der Übung eingespielt. Zunächst waren die Wehren aus Salzweg, Straßkirchen und Oberilzmühle aufgerufen. Weil auch noch weiter Salzsäure austrat, wurde der Gefahrgutzug Nord alarmiert. Damit stießen die Wehren Tittling, Kirchberg v. Wald und Hutthurm mit ihren Chemikalienschutzanzügen, die FF Fürstenstein mit der Ölwehr, die FF Büchl für Dekontamination und die FF Hofkirchen mit ihrer Messeinheit zum Übungsgeschehen.
Ziel der Übung war, die Überprüfung der Evakuierungspläne der Firma, die Personenrettung unter Atemschutz oder Chemieschutzanzügen, das taktische Vorgehen der Einsatzleitung, der Einsatz der Führungsunterstützung und der Einsatz unter Chemikalienschutzanzügen (CSA) sowie der Einsatz von Dekontamination.
Neun Freiwillige Feuerwehren mit insgesamt 112 Einsatzkräften wurden im Verlauf der Übung mit Unterstützung der Integrierten Leitstelle (ILS) beginnend am Samstag um 08.45 Uhr alarmiert. Die Übungsleitung lag in den Händen von KBI Alois Fischl, die örtliche Einsatzleitung hatte der 1. Kommandant Michael Schreiner, unterstützt vom Gebiets-Kreisbrandmeister (KBM) Stefan Bauer und Gefahrgut-KBM Jürgen Brettschneider. Die Führungsunterstützungen kamen von der FF Straßkirchen (Gefahrgut) und FF Hutthurm (Feuerwehr). Im Einsatz waren außer den Genannten die weiteren KBM Stefan Fuchs, Hans Söldner, Christian Schneiderund Atemschutz-KBM Sebastian Mayer. Von der Firma waren unter anderen der technische Leiter Thomas Zacher und Chemiker Wolfgang Wagner im Einsatz.
Bei der Schlussbesprechung stellte KBI Alois Fischl fest, dass von der Alarmauslösung über die Evakuierung und Personenrettung unter Atemschutz alles gut gelaufen sei. Es dauere halt seine Zeit, bis sich bei so einer großen Übung alles eingelaufen habe. Der oberste Feuerwehrmann im Landkreis KBR Josef Ascher machte deutlich, dass das eine reine Feuerwehrübung gewesen sei. Bei einem echten Einsatz kämen da noch eine Reihe von Hilfs- und Ordnungsdiensten wie die Polizei, die Rettungsdienste, die Wasserwirtschaft und das Landratsamt dazu. Das ergebe weitere Führungsstrukturen. Alles laufend zu dokumentieren sei enorm wichtig. Übungen seien dazu da, besser zu werden. So könne sich auch heute jeder etwas an Erfahrungen mitnehmen. Sehr gut habe er den Einsatz einer Drohne gefunden. Er finde, die Übung sei schon sehr gut gelungen. Ähnlich äußerten sich weitere Redner.
Thomas Zacher von der Electrovac meinte, man habe bewusst diesen Übungsverlauf gewählt, weil der der Wirklichkeit sehr nahe komme. Auch er sei der Meinung, Übungen seien zum Erfahrung sammeln da. Für den sehr guten Einsatz dankte der Firmenvertreter der Feuerwehr und lud alle zu einer Brotzeit ein. Die Übung sei sehr gut gelaufen, da könne sich jeder etwas mitnehmen stellte abschließend KBM Stefan Bauer fest. Bürgermeister Josef Putz, der erst zum Übungsende kam und vorher vom 3. Bürgermeister Christian Meier vertreten wurde, dankte den Feuerwehrkräften. Er lobte die Fa. Electrovac als einen für die Gemeinde und für die Bevölkerung sehr wichtigen ortsansässigen Betrieb.
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https://kreisfeuerwehrverband-passau.de/aktuelles/aktuelles-aus-den-feuerwehren/784-gro%C3%9F%C3%BCbung-gefahrgut-einsatz-nord#sigProId8bc0d59c82
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